Dekotipps

Das Frühstück im Bett

Oder „I love butter“

Der Sommer wird langsam herbstlicher, aber wir behalten die sommerliche Leichtigkeit noch ein bisschen in der Wohnung mit unseren wundervollen hellblau-weißen Streifen!

Es gibt sie bei uns allen, die Wochenenden, an denen wir alleine sind. Auf der einen Seite ist die Wohnung dann sehr leise. Alles ein bisschen unaufgeregter vielleicht, vielleicht sogar ein wenig langweilig. Aber man hat die Zeit, sich einmal um sich selbst zu kümmern. Ich frühstücke dann immer im Bett. Ich frühstücke nämlich besonders gerne im Bett, leider bin ich mit diesem Hobby ein bisschen alleine. Ich habe mir am vergangenen Samstag noch – schon in Vorbereitung – ein neues Kochbuch besorgt, war bei meinem Lieblingsbäcker und habe danach gesalzene Butter gekauft, Vorzugsmilch auf dem Markt und Kaffeeböhnchen in einer kleinen Kaffeerösterei um die Ecke. Damit bin ich vorbereitet.

Der Nachteil am Frühstück im Bett ist in der Single Version leider, daß das Bett auskühlt, während man ein aufwändiges Mahl bereitet. Also muss in diesem Fall die Schmalspurversion herhalten, gerade, wenn der Sommer bereits Mitte August herbstlich wird. Da leckeres Brot mit noch sehr viel leckerer Butter ohnehin durch nichts und wieder nichts aufzuwiegen ist – ist alles perfekt!

Das neue Kochbuch ist wunderbar! Ich wollte es schon die ganze Zeit haben. Ich habe mich damals schon so sehr auf den Film gefreut, es ist nämlich das Kochbuch von Julia Child. Also mal abgesehen davon, daß der Einband der Jubiläumsausgabe in meiner Lieblingsfarbe ist, macht es einfach Spaß, dieses Buch zu lesen. Ich liebe ohnehin die schwere französische Küche – und Julia Child geht auf eine ganz besondere sehr ursprüngliche Art an die Rezepte heran, ohne davon auszugehen, daß man erstens an Butter sparen sollte (oder gar Margarine einsetzen sollte) oder eine Sauce Hollandaise im Schlaf anrühren kann. Aber „I love butter!“, also ich lehne Margarine ab und trotzdem haperte es lange mit der Sauce Hollandaise. Danke Julia, jetzt erwischte ich auf einer Party einen Freund beim Auslecken der Sauciere. Ich hatte mir das Kochbuch nur geliehen – nach dem Erfolg des Ausleckens musste ich es kaufen. Alles meins! 

An diesem Morgen habe ich mich zum Frühstücken also mit Julia verabredet. Und musste das ganze leicht französisch anhauchen. Schließlich hat Julia in Frankreich gelebt und ein französisches Kochbuch für Amerikanerinnen geschrieben. Wie passend da meine Jeans- und Sternenkissenhaufen im Bett doch waren. Und wenn es einem doch zu viel ist, Streifen gehen ja immer. 

Den Milchkaffee habe ich dieses Mal aus meiner Bol getrunken – weil sie mich immer an unsere Familie, meine Eltern und Paris erinnert. Meine Eltern waren – gaaaanz klassisch – auf Hochzeitsreise in Paris. So häufig wir es als Familie auch versuchten, das Hotel fanden wir nicht wieder. Aber davon erzähle ich mal bei Gelegenheit. Das Hotel soll nämlich besonders „rosig“ eingerichtet gewesen sein. Dazu werde ich aber erst im Spätherbst wieder bereit sein. 

Diese wundervolle hellblau weiße Bol, ich liebe die dünne Glasur und die schlichte Bemalung. Erst am Boden des Milchkaffees erkennt man noch eine hübsche Zeichnung. Sie passen auch noch so gut zu den Soula Tellern, einfach toll. Ein bisschen bäuerlich ohne dabei plump zu sein. Es ist vielmehr eine Betonung der Handarbeit, wobei die schlichten Farben es eben überhaupt nicht aufdringlich erscheinen lassen. Das Blau passt perfekt zu den Jeanskissen, unseren wunderbaren Streifen und den Sternchenkissen.

Als Brotkorb benutze ich heute eine kleine Holzschale, die schlicht ist und ein wenig an die Einkehr auf einer alten Alm erinnert. Mit einer weißen Serviette wirkt sie gleich ganz anders, fast elegant. Ich mag solche Brüche im urbanen Umfeld, das bäuerlich-leichte mit dem urbanen Chic von Jeans und Sternen. Ein schönes Tablett rundet das Ganze noch weiter ab. Die Farben verbinden die einzelnen Elemente miteinander, jedenfalls bilde ich mir das ein. Also lehne ich mich jetzt zurück und werde mich Julia widmen. Und dem traditionellen Butterbrot, es erinnert mich alles an meine Kindheit, und das macht wirklich gute Laune. Was für ein schöner Tag – diese Einsamkeit brauche ich nicht immer, aber ab und zu darf ich auch mal alleine gelassen werden.  

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner